Band: Seemannsgarn

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«Wenn man im tiefen Emmental in der Schweiz aufwächst, dann ist wohl weniges weiter entfernt als das Meer. Trotzdem hat das Salzwasser für vier Männer als grosse Inspirationsquelle gedient, ist es doch auch spannender als ein Bergbach zwischen saftig grünen Wiesen. So heisst die Band nicht nur Seemannsgarn, sondern singt auch gerne von Themen, die mit den Ozeanen in Verbindung gebracht werden…

Die Täler zwischen den Bergketten sind in der Schweiz nicht bekannt dafür, viele Gruppen in der Musikszene hervorzubringen. Umso erstaunlicher ist es, dass mit Seemannsgarn eine Band durch das Land tourt, die nicht nur weltoffen, sondern auch abgeklärt klingt. Keinesfalls haftet der Musik Staub an, man jagt auch nicht veralteten Modeerscheinungen nach… Auffallend ist natürlich die Sprache, singen Kobe und Phil in Mundart und öffnen Grenzen zu der typischen Schweizer Musik. Oft ist man bei Genres so an den englischen Gesang gewohnt, dass alles andere unpassend oder schräg erscheint. Seemannsgarn umgehen diese Hürde, indem sie nicht nur Wortwahl, sondern auch Intonation dem Klangbild anpassen und die Sätze sich somit perfekt zwischen Melodie und Schlagzeuggepolter einpassen. Da hilft es natürlich auch, dass die einzelnen Lieder total eingängig geschrieben sind und auch nicht vor Chorgesang im Refrain zurückschrecken.

Klischees werden dabei nicht wiederholt, wenn auch viele Gitarrenspuren bekannt klingen. So denkt man gerne mal an Rise Against oder Bands mit Collegerock-Einschlag. Die Songs handeln von Liebe, aktuellen Weltproblemen, Hoffnung, dem Kampf für das Recht oder Schicksalsschlägen im Leben. Natürlich so verpackt, dass man schon nach kurzer Zeit mitsingen kann, mit oder ohne Bier.

Seemannsgarn bieten ein Album, das von Grösse zeugt – eine Eigenschaft die in der Schweizer Musikszene oft fehlt. Doch wieso sollte man sich immer in Zurückhaltung üben, wenn man auch mit offenen Armen auf die Leute zugehen kann? Gerade Bewohner der ländlichen Regionen sollten sich dies zu Herzen nehmen und die Band als Vorbild ansehen. …Mundartrock mit Punk, wieso eigentlich nicht?»

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Heimatstadt: Sumiswald | Text & Bild: Michael Bohli, ARTNOIR/Facebook | Facebook | Website